Das Büro der Zukunft
Einen RICHTIGEN Arbeitsplatz schaffen
Es ist ein Unterschied, ob Sie nach Feierabend zuhause ein paar Unterlagen durchlesen oder den ganzen Tag im Homeoffice verbringen. Soll heißen: Sich mit dem Laptop aufs Sofa zu fläzen ist keine adäquate Lösung! Ebenso wenig wie den Küchenklappstuhl zum Bürostuhl umzufunktionieren. Haltungsschäden, Rücken- und Kopfschmerzen sind vorprogrammiert. Daneben warnen Physiotherapeuten und Ärzte vor Begleiterscheinungen wie Sodbrennen und Verdauungsproblemen.
Höhenverstellbare Bürotische und ergonomisch geformte Büromöbel sind ein absolutes Muss. Sie lassen sich individuell auf Ihre Körpergröße und Tätigkeiten anpassen. Bevorzugt sollte der Arbeitsplatz am oder in Fensternähe eingerichtet werden. Dies garantiert sowohl genügend Frischluft, als auch optimale Lichtverhältnisse. Ein klarer Vorteil gegenüber Großraumbüros. In einem normal beleuchteten Zimmer herrscht eine Helligkeit von 400 Lux vor, an einem Sonnentag werden hingegen bis zu 50.000 Lux erreicht. Natürliches Licht ist dem künstlichen also weit überlegen. Licht wirkt sich positiv auf unsere Leistung aus, fördert Motivation, Kreativität und Konzentration. Daneben können Sie ganz nach Gusto mit Pflanzen, Farben oder Düften eine Oase des angenehmen Arbeitens kreieren.
Multifunktionale Möbel
Das Mobiliar im modernen Homeoffice erfüllt mehrere Zwecke auf einmal. Beispiele: Ein Sideboard mit einer Sitzauflage und ein offener Sekretär, in dem der Drucker neben dem Geschirr Platz findet. Ein Sitzwürfel mit integriertem Stauraum für Kabel und ein ausklappbarer Multifunktionstisch, der sowohl als Arbeitsfläche, als auch als Esstisch genutzt werden kann.
Möbel sollen nicht nur chic, sondern ebenso funktional sein. Intelligent konzipiert, dienen sie beruflichen wie privaten Anforderungen. Weitere Möglichkeiten: Statt einen Regalschrank fest an der Wand zu befestigen, lieber Regalelemente als Raumteiler verwenden. Dies ist vor allem dann ratsam, wenn Ihnen kein separates Arbeitszimmer zur Verfügung steht. Auch kann Homeoffice eine gute Gelegenheit sein, sich von Überflüssigem zu trennen. Das Ausmisten nach dem „KonMari“-Prinzip hat sich vielfach bewährt. Die Japanerin Marie Kondo erläutert in ihrem Buch „Magic Cleaning“ wie das geht.
Steuervorteile während Corona
Gute Nachricht: Ein Investment in neue Büromöbel lohnt sich besonders in Corona-Zeiten. Hat der Arbeitgeber Homeoffice verordnet, können Sie die Anschaffung von Bürostühlen, Schreibtischen und Regalen als Werbungskosten bis zu 1250 Euro steuerlich absetzen. Wer sich zuhause einen eigenen Büroraum einrichtet, kann zudem ausgehend von der Raumgröße anteilig Miete, Strom, Heizkosten bis hin zu Telefon- und Internetkosten bei der Steuer geltend machen. Ihr Steuerberater hilft Ihnen in Zweifelsfragen gerne weiter.
Digitale Verbindungen sichern
Da Meetings nun überwiegend via Skype, Zoom oder Microsoft Teams abgehalten werden, sollten Sie nicht nur die entsprechenden Tools installieren, sondern sich auch in deren Funktionen einarbeiten. Wie teilt man Inhalte und Bildschirmansichten in der Gruppe? Wie funktionieren Streams? Wie halte ich Online-Seminare ab? Ganz wichtig ist es, Daten so abzuspeichern, dass sie für mehrere User und Geräte zugänglich sind. Sonst ist kein Teamwork möglich. Cloud-Server oder eine Management-Software helfen hierbei weiter. Auch müssen Online-Verbindungen sichergestellt werden. Also Internetverträge eventuell nachrüsten, Datenvolumen erhöhen und zusätzliche WLAN-Verstärker anschaffen. Sind Ihre Antivirenprogramme auf dem neusten Stand? Haben Sie Backups eingerichtet? Hauptsache Sie bleiben schnell und sicher online.
Work-Life-Balance organisieren
Mal eben kurz die Wäsche machen oder die Küche aufräumen… wer im Homeoffice arbeitet, hat ständig die Hausarbeit vor Augen und ist versucht, diese mal „nebenbei“ zu erledigen. Doch ständige Unterbrechungen wirken sich negativ auf den Arbeitsprozess aus. Studien haben gezeigt, dass es bis zu 25 Minuten dauern kann, bis Arbeitnehmer den roten Faden wieder aufgenommen haben. Lösung: To-Do-Listen schreiben und feste Zeitfenster festlegen, was zu welcher Uhrzeit erledigt wird. Klären Sie zudem mit Ihren Kindern und übrigen Mitbewohnern ab, wann Sie erreichbar sind und wann Sie nicht gestört werden dürfen.
Was wird aus dem klassischen Büro?
Da Routineaufgaben künftig immer mehr automatisiert und digitalisiert werden, dienen Büros in Zukunft vor allem als Orte des sozialen Austauschs. Dies bestätigen Untersuchungen, zum Beispiel durch das Fraunhofer Institut. Die Mischung aus Homeoffice und Büroarbeit kommt gut an. Ob Coworking-Spaces, Jobsharing, mobiles Arbeiten – es gibt viele Zwischenlösungen. Für alltägliche Aufgaben und die Umsetzung von Arbeitsprozessen wird das Homeoffice genutzt, während das Büro für Netzwerktreffen oder Initialzündungen wie Brainstormings dient. Darauf werden sich Arbeitgeber in Zukunft einstellen, indem sie Rückzugsorte wie Kreativlounges im Büro anbieten.
In Umfragen gaben Teilnehmer an, zuhause konzentrierter arbeiten zu können, da es hier weniger Störungen durch umherlaufende oder telefonierende Kollegen gibt. Auch der Luxus, sich Zeit und Umfeld freier einzuteilen, wurde positiv bewertet. Mind-Mapping im Garten – kein Problem! Räumlich und zeitlich flexibilisiertes Homeoffice erleichtert die Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben. Plus: Der eingesparte Anfahrtsweg lässt sich für angenehmere Dinge nutzen. Letztendlich kommt dies auch der Umwelt sowie dem eigenen CO2-Fußabdruck zugute. dwi
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