Neue Kinderausstellung im Edwin Scharff Museum

Talente entdecken: „Was DU so alles kannst!“
Ausstellung bis 13. Oktober 2026

Pure Begeisterung: Papas stürzen sich mit ihren Kindern in den Blockhüttenbau. Mamas amüsieren sich beim Buchstabenpicknick. Teenager dekodieren Morse-Alphabete. Sechsjährige verarzten eine Plüsch-Giraffe. Die erste eigene Mitmachausstellung des Kindermuseums im Edwin Scharff Museum, in welcher Kinder Selbstwirksamkeit erfahren, entpuppt sich als voller Erfolg.

Es gibt Projekte, da ist das enthaltende Herzblut sofort spürbar. Ein solches ist die „Forschungsreise in die Welt der Tätigkeiten“, die es seit Ende Oktober im Edwin Scharff Museum zu erleben gibt. Zu Beginn der Ausstellung werden große und kleine Besucher neben dem pädagogischen Team vom „Könnomat“ in Empfang genommen, der an einen Kaufladen mit „Produkten“ im HfG-Designstil erinnert. Hier begeistern doppelbödige Wordplays wie „Roter Faden“ (rote Wolle), „Kernkompetenzen“ (Studentenfutter) oder „Zündende Ideen“ (Streichhölzer). Zudem können erste kreative und sportliche Tätigkeiten (Rudermaschine) erprobt werden.

Eine Telefonzelle fordert Besucher auf, mit Sprache zu spielen, zum Beispiel Wörter rückwärts zu sprechen. In den Werkstätten geht es darum, (Körper-)Maße zu nehmen, zu gestalten und eine Blockhütte zu stapeln. Hier ist Gemeinschaftssinn gefragt. Detektivisch gehen Entdecker verschiedenen Alphabeten nach, machen einen lustigen Zwischenstopp auf der Picknickwiese mit Buchstabensuppe und Symbolwürfeln.

Im Pflegebereich kredenzen Kinder einen eigenen Teebeutel und „kochen“ für Patienten. Die verletzte Plüschgiraffe wird mit Kirschkernkissen, Orthesen und Co. gesund gepflegt, während der digitale Raabe eher auf Hustensaft und Streicheleinheiten anspricht. Musik, Experimente, ein Raum zum Stapeln und Toben – alles hauptsächlich analog, als Entdeckungsreise für die Sinne. „Wir fürchten, dass die Verbindung von Hand und Hirn momentan zu kurz kommt in unserem schnellen, digitalen Alltag“, so Birgit Höppl, Projektleiterin und Kuratorin der Ausstellung.

Abschließend erzählen die Begeisterungs-Buddies, wofür ihre Leidenschaft brennt. Da überwinden ein junger Mann, der Nähbücher schreibt, sowie eine Frau, die beruflich LKW fährt, Geschlechterklischees. Ein DJ erklärt, worauf es beim Auflegen ankommt und ein Bio-Landwirt, warum für ihn der „Himmel einen Meter höher hängt.“

Unterteilt in Sprache, Kreativität, Handwerk und Soziales, gilt es, verborgene Talente zu entdecken. Dies hilft bei der Auswahl späterer Berufe, Hobbies und Ehrenämtern. Wo immer das Gefühl aufkommt, etwas bewegen zu können. Der Erfolg gibt der liebevoll gestalteten Ausstellung
recht – bislang verzeichnete das Museumsteam einen regelrechten „Run“ aller Altersgruppen. dwi

Fotos Edwin Scharff Museum, Martina Strilic

Hinweis: Für einen Besuch am Wochenende oder in den Ferien bitte ein Zeitfenster unter https://edwinscharff museum.de/kindermuseum/ reservieren.
–> Ausstellung bis 13. Oktober 2026