Museum Brot und Kunst
Ist es der perfekte Moment – der Strauß in voller Blüte und das auf Social Media inszenierte Food Happening? Oder ist es der Kreis aus Werden und Vergehen, da Pflanzen und Lebensmittel ebenso vergänglich sind wie der Mensch?
Fotografin Vera Mercer schafft mit Essen überrealistisch anmutende Dinglandschaften. Ein auf einer Kristallschale thronender Hirschschädel, exotische Pflanzen, Beeren im Großformat – hier wird nicht gekocht, sondern arrangiert. Im Laufe eines Museumstages lässt Michael Wesely im Zeitraffer Tulpen in einer Vase wachsen und verwelken. Christian Kosmas Mayer erzeugt Werke durch Fotosynthese auf den Blättern von Bananenpalmen. Ori Gersht lässt in seinem bewegten Stillleben aus dem Nichts die Gewalt hereinbrechen: Ein Granatapfel wird zerschossen. Reiner Maria Matysik schwelgt in Zukunftsszenarien der Nahrungsmittelproduktion durch Gentechnik. Er kreiert postevolutionäre Mischwesen aus Tieren und Pflanzen. Für sein „Role Model Thorsten“ ließ er eigene Hautzellen reproduzieren, um damit ein korallenartig anmutendes Lebewesen zu erschaffen. Food Porn im wörtlichen Sinne zeigt Stephanie Sarleys Fruit Art Video, in dem sie die Spalten von Früchten streichelt, mit Honig befüllt und Joghurt besprenkelt, so dass ihr InstagramAccount mehrfach gesperrt wurde. dwi
–> bis 12. März 2023