3. Benzingespräche
Zum Auftakt der Veranstaltung in der Oldtimerfabrik fuhren elegante Oldtimer, gefolgt von Elektroautos, wie dem Renault Zoe, dem Nissan Leaf und dem Streetscooter von der Post, durch die Mitte der rund 150 geladenen Gäste.
Nach der Begrüßung durch Domenico Gehling, Leiter Private Banking der HypoVereinsbank in der Region Württemberg / Bodensee und durch Susanne Brosig-Wuchenauer kamen unächst die modeinteressierten Gäste auf ihre Kosten. In einer etwa halbstündigen Modenschau präsentierten acht Models die Herbst-Kollektion namhafter Modelabels.
OB Gerold Noerenberg verwies in seinem Grußwort darauf, dass Mobilität notwendig ist für unseren Wohlstand. Er hoffe auf verstärkte Anstrengungen der Automobilindustrie, die Elektro- und Wasserstoffantriebe zügig weiterzuentwickeln. Auch die Kommunikation der Autos miteinander gewinne immer mehr an Bedeutung, unter anderem zur Vermeidung von Unfällen und zur intelligenten Steuerung der Verkehrsströme. Bei einem Blick in die etwas fernere Zukunft fielen ihm Drohnen zur Paketzustellung und fliegende Autos ein.
Gerhard Gruber, Geschäftsführer von eXXcellent solutions, stellte den Roboter „Pepper“ vor, für den das Softwareunternehmen Applikationen entwickelt.
Geplante Einsatzgebiete für Pepper sind Digitalisierungsprojekte am „physischen point of sale“, wie z.B. in Supermärkten. In Autohäusern könne er sich den Einsatz von solchen Robotern z.B. bei der Dialogannahme in der Werkstatt vorstellen.
Heribert Fritz, Initiator und Vorsitzender der „initiative.ulm.digital“ stellt diese Initiative vor, die im Juni 2016 von Ulmer Unternehmerpersönlichkeiten und OB Gunter Czisch gegründet wurde und deren Ziel es ist, den digitalen Wandel in der Stadt zu begleiten und Talente und digitale Ideen zu fördern.
Dr. Stefan Lang, Chief Digital Officer der HVB, erläuterte die Herausforderungen der Digitalisierung in der Bankenwelt. Hier würden andere Anforderungen gelten als in der Industrie, denn „Bankprodukte sind nicht haptisch“.
Marcus Arens stellte den Elektro-Lieferwagen Streetscooter vor, der 2010 von Professoren und Studenten der TU Aachen entwickelt wurde. Einige Jahre später wurde das Unternehmen Streetscooter von der Deutschen Post übernommen und ein neuer Produktionsstandort aufgebaut, mit dem Ziel, nach und nach die Lieferwagen im Fuhrpark der Post durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen.
Malte Jürgens, Fachjournalist bei der Zeitschrift „Auto Motor und Sport“ erinnerte daran, dass der PKW Bestand in Deutschland von ca. 15 Mio. am Ende der 1950er Jahre auf aktuell ca. 45 Mio. angewachsen ist. Daran sehe man die enorme Bedeutung der Automobilbranche und das große Mobilitätsbedürfnis der Menschen. Doch wie sieht unsere Mobilität in der Zukunft aus? Darüber diskutierte die Expertenrunde ausführlich, charmant moderiert von Anne Gfrerer von der
HypoVereinsbank München.
Fazit: Es ist zwar schwierig, die Zukunft vorauszusagen, aber ein Trend sei zunehmend deutlich erkennbar: Der Wandel der Automobilhersteller zu Mobilitätsdienstleistern. Außerdem werde es schon bald ein Nebeneinander von fahrergesteuerten und von autonom fahrenden Autos geben. Ebenso wie noch weit in die Zukunft hinein ein Nebeneinander von Verbrennungsmotoren und Fahrzeugen mit alternativen Antrieben existieren werde. Auch hierin waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion einig: Bei aller Faszination für die digitale Welt ist darauf zu achten, dass im Umgang miteinander die Menschlichkeit erhalten bleibt.
Auch bei den 3. Benzingesprächen in der Oldtimerfabrik in Neu-Ulm ist es den drei Veranstaltern gelungen, ein brandaktuelles Thema hochkarätig und prominent besetzt, zu diskutieren. ge
Fotos: Ralph Geiling, Hypovereinsbank (1)