3D-Druck
TOP: Wie lange gibt es bereits 3D-Druck und von wem wurde dieses Verfahren entwickelt?
Anderhofstadt: Die Technologie gibt es offiziell bereits seit Mitte der 1980er Jahre, wobei schon zuvor in den 70er Jahren erste Tests in Richtung 3D-Druck liefen. Der amerikanische Ingenieur Chuck Hull meldete dann 1986 das erste Patent zur sogenannten Stereolithographie an. Das Besondere am 3D-Druck war schon damals, dass das Produkt nicht mehr durch Drehen, Fräsen oder Bohren aus dem Rohmaterial herausgearbeitet wurde, sondern additiv, also Schicht für Schicht, aufgebaut wurde. Erste Anwendungen fand diese Technologie dann unter anderem in der Automobilindustrie, wo sie den Prototypenbau erheblich vereinfachte und beschleunigte.
TOP: Spielt Deutschland in diesem Bereich eine nennenswerte Rolle oder dominieren mittlerweile asiatische Anbieter diese Technologie?
Anderhofstadt: Noch spielt Deutschland ganz vorne mit. Die Firma EOS in Krailling bei München ist Weltmarktführer bei der Herstellung von industriellen 3D-Druckern. Solche Drucker sind nicht annähernd vergleichbar mit dem, was wir aus den Elektronikmärkten kennen, sondern sind hochkomplexe technische Geräte mit Anschaffungskosten bis zu 1 Mio. Euro und teilweise sogar darüber; bei Metalldruckern können es auch 2-2,5 Mio. Euro sein. Diese Kosten erscheinen auf den ersten Blick hoch, doch es gibt zahlreiche Einsatzbereiche, in denen sich die Investition bereits nach wenigen Jahren amortisiert hat.
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Fotos: Hyperganic; Ralf Anderhofstadt