Großer Festakt an der Universität Ulm
Der Präsident der Universität Ulm, Prof. Dr. Michael Weber, und Manfred Oster, Vorsitzender der Ulmer Universitätsgesellschaft (UUG) überreichten sieben Promotionspreise in den Bereichen Medizin, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Mathematik und Wirtschaftswissenschaften. Jeder Promotionspreis ist mit 1.500 Euro dotiert. Über den Harald-Rose-Preis durfte sich Janis Köster freuen, der für seine herausragende Masterarbeit im Bereich der materialwissenschaftlichen Elektromikroskopie mit 3.000 Euro von der CEOS GmbH prämiert wurde.
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der UUG, Hans Hengartner, der sich 16 Jahre lang für die finanzielle Begleitung und Förderung der Universität eingesetzt hat, erhielt für sein großes Engagement die Universitätsmedaille vom amtierenden Vorsitzenden der UUG, Manfred Oster überreicht. Hengartner: „Ich bin sehr stolz auf die Verleihung und fühle mich geehrt. Ich habe die UUG 16 Jahre mit großer Verpflichtung und Spaß geführt. Die Entwicklung dieser Universität ist eine Erfolgsgeschichte.“ Dennoch betonte Hengartner, dass diese Ehrung nicht nur ihm selbst zustehe. „Diese Medaille verdiene nicht nur ich, sondern auch die Bürger, die sich vor 52 Jahren diese Universität erkämpft haben.“
Mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sparda Bank Baden-Württemberg eG Martin Hettich geriet ein weiterer, eher unsichtbarer Akteur anlässlich der Veranstaltung ins Rampenlicht. Gemeinsam mit der Stadt Ulm und der Universität Ulm fördert er die jährliche Veranstaltungsreihe „ULMER DENKANSTÖSSE“ und entwickelt sie weiter. Mit ihrem finanziellen Engagement trägt die SPARDA Bank maßgeblich zur Etablierung dieser Veranstaltung als Markenzeichen von Stadt und Region bei. Damit verbunden werte es das geisteswissenschaftliche Angebot der Universität Ulm auf und trage dazu bei, den Horizont zu erweitern. Nachdem auch er die Ehrenmedaille in Empfang genommen hat, hob er bei seiner Rede die Preisträger hervor: „Ich hoffe sehr, dass die Dissertationen den Alumni Rückenwind geben und sie stärken werden im Leben, auch wenn es Tiefpunkte gibt.“
Anschließend folgten die rund 200 Gäste der Veranstaltung, darunter auch 20 ehemalige Alumni und vier Professoren des ersten Semesters vor 52 Jahren, dem Festvortrag von Prof. Dr. Margaret Wintermantel, Präsidentin des Deutschen akademischen Austauschdienstes (DAAD). Das Thema „Intelligente Internationalisierung“ war ein (denk)würdiges Schlusswort. Prof. Wintermantel betonte die Bedeutung von Austauschprogrammen zwischen Universitäten und verwies auf aktuelle Beziehungen, die kein Wettkampf, sondern viel mehr eine Kooperation sein sollten. “Universitäten müssen international orientiert sein. Wichtig ist aber, mit welcher Zielrichtung. Es ist nicht nur „nice to have“, sondern überlebensnotwendig.“ Zum anderen wachse auch das Misstrauen der Öffentlichkeit durch „fake news“ und verschiedenen Wahrheiten, weshalb Förderung stärkere Kontrolle bräuchte. Außerdem gäbe es zu sehr einen „Krieg um Talente“. „Nicht Geld, sondern der Ruf der Universität steht heutzutage im Vordergrund.“
Die letzten Punkte von Prof. Wintermantel galten den Universitäten und den Studierenden: „Man muss die Universitäten international zugänglich machen, und den Studenten die Möglichkeit geben, nach ‚draußen‘ zu gehen. Man braucht Organisationen wie Erasmus. Diese sind aber nur selten politisch aktiv, weshalb über richtige Strategien diskutiert werden muss. Die Austauschstudenten müssen Politik transportieren und mit Menschen anderer Herkunft über Politik sprechen. Das ist ein richtiger Gewinn eines Austausches. Ein Studentenaustausch ist nur dann erfolgreich, wenn er auf eine intelligente Weise, mit dem richtigen Partner und in einem politischen Kontext durchgeführt wird“. szücs-sba
Fotos: Eberhardt/Uni Ulm