Stabwechsel in Laupheim
Clemens Graf Leutrum, ehrenamtlicher Stellvertreter des Oberbürgermeisters und Moderator des Abschiedsfests, erinnerte nach der Begrüßung der Gäste an die Verdienste Rainer Kapellens während dessen 8-jähriger Amtszeit, u.a. die Neugestaltung des Schlossparks. Laupheim stehe wirtschaftlich exzellent da und sei nahezu schuldenfrei. Außerdem komme es bei der Tätigkeit eines OB nicht darauf an, Denkmäler zu hinterlassen, sondern, dass die Menschen sich in ihrer Stadt wohlfühlen. Das sei in Laupheim eindeutig der Fall, was man an den deutlich gestiegenen Zahlen der Einwohner, Arbeitsplätze, Geburten, sogar der Hundebesitzer sehen könne. Nicht verkneifen konnte er sich einen humorvollen Seitenhieb auf das Regierungspräsidium wegen der nicht genehmigten Mandarin-Enten im Schlosspark, obwohl es dort solche Enten schon zu Zeiten seines Großvaters vor rund 100 Jahren gegeben habe.
Regierungspräsident Klaus Tappeser, Landrat Dr. Heiko Schmid („kurz, persönlich und humorvoll“ und sogar in gereimter Form), und Dr. Christoph Palmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Allianz Deutscher Produzenten Film und Fernsehen, würdigten in ihren Grußworten die Verdienste von Rainer Kapellen in den vergangenen Jahren. So habe er unter anderem maßgeblich die Verleihung des Carl Laemmle Produzentenpreises an herausragende Produzentenpersönlichkeiten initiiert und realisiert. Ebenso Kapellens Verdienste um das Museum für Christen und Juden , das in seiner Art weltweit einzigartig ist, weil es nicht nur an die zwölf negativen Jahre der deutsch-jüdischen Vergangenheit erinnert, sondern das durchaus gute Verhältnis beider Religionen zueinander im Verlauf mehrerer Jahrhunderte darstellt.
Rainer Kapellen bekräftigte in seiner Abschiedsrede, dass ihm das Amt des Bürgermeisters und späteren Oberbürgermeisters sowie die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung viel Freude bereitet habe. Künftig werde er im Bereich Personal- und Managementberatung tätig sein, und freue sich schon sehr darauf, dass er seinen Terminkalender jetzt selbst gestalten könne und mehr Zeit für die Familie habe.
Karin Meyer-Barthold, ebenfalls ehrenamtliche Stellvertreterin des Oberbürgermeisters, begrüßte die Gäste bei der Amtseinsetzung des neuen OB und eröffnete die „öffentliche Gemeinderatssitzung“ im Schloss Großlaupheim, deren einziger Tagesordnungspunkt die Vereidigung und Amtseinsetzung des neuen Oberbürgermeisters sei.
Regierungspräsident Klaus Tappeser, Landrat Dr. Heiko Schmid, Bürgermeister Peter Diesch als Vertreter des Städtetags und Martin Schäfer als Vorsitzender des Personalrats gratulierten Gerold Rechle zu dessen neuen Funktion als Oberbürgermeister. Sie freuen sich auf die Zusammenarbeit und boten ihm jegliche Unterstützung an, sollte sie erforderlich werden. Damit er zum Wohle Laupheims viele Ziele anvisiere und möglichst immer ins Schwarze treffe, überreichte ihm der Gemeinderat Pfeil und Bogen sowie einen Schnupperkurs-Gutschein vom Bogensportclub Laupheim.
Georg Rechle ist seit 2008 Kämmerer der Stadt Laupheim und wurde im Laufe seiner 10-jährigen Dienstzeit Erster Beigeordneter, Erster Bürgermeister und Geschäftsführer der Stadtwerke. Er gilt als außerordentlich fleißig und engagiert, verfüge über eine hohe Fachkompetenz und liebe den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt. Es sei also ein großer Glücksfall für Laupheim, dass er am 10. Dezember 2017 zum OB gewählt wurde. Darin waren sich alle Redner einig.
Nach der Vereidigung bedankte sich Gerold Rechle für die vielen lobenden Worte und für das Vertrauen und skizzierte die vor ihm liegenden Aufgaben: Vor allem müsse die Infrastruktur der Stadt an das schnelle Bevölkerungswachstum angepasst werden. Hierzu finde bereits im April eine Strategietagung mit dem Gemeinderat statt. Und auch die finale Entscheidung über die Sanierung oder den Neubau des Rathauses werde im Laufe des Jahres 2018 fallen.
Musikalisch umrahmt wurde die OB-Verabschiedung vom Salon-Orchester der Musikschule Laupheim. Bei der Amtseinsetzung von OB Rechle spielte die Stadtkapelle Laupheim und es sang der Silcherchor Donau-Bussen. ge
Fotos : Herbert Geiger