Basketball ratiopharm ulm
Seit Ende der Sommerferien ist die Aufregung jeden Donnerstagnachmittag im BBU ’01 Trainingszentrum groß. Wenn die zwei Kleinbusse der Lebenshilfe um kurz nach eins in der Neu-Ulmer Nelson-Allee eintreffen, stürmen 12 Schüler und Schülerinnen des Heilpädagogischen Zentrums in Senden unter lautem Lachen und Getöse in die Halle. Wenn Linda Ansa, die „BBU ’01 Specials“ – so heißt das erste Ulmer Basketball Team für Menschen mit geistiger Behinderung – 90 Minuten durch die Halle scheucht, ist die Begeisterung der Jugendlichen ansteckend.
„Die pure Freude, die die Kinder erleben und zum Ausdruck bringen, ist etwas ganz Besonderes“, sagt Ansa. „Ansonsten geht es bei uns zu wie in jedem anderen Basketball-Training.“ Die gebürtige Finnin und Lebensgefährtin von Nachwuchstrainer Danny Jansson kennt sich aus mit integrativen Projekten. In ihrer Heimat hat Ansa jahrelang „handicapped people“ trainiert. „Für uns ist Linda natürlich ein Glücksfall“, sagt Rajiv Althaus und liefert die Motivation des Clubs, ein „Specials“ Team zu gründen, gleich mit. „Wir wollen als Club Berührungspunkte mit Menschen mit geistiger Behinderung schaffen“, so Althaus, der als Nachwuchs-Koordinator für rund 30 BBU ’01 Mannschaften zuständig ist. „Wir wollen die Distanz abbauen und die ‚Specials‘ als ganz normales Mitglied in unseren Club integrieren.“
Gemeinsam mit der Lebenshilfe Donau-Iller, die sich um die Koordination in der Schule und des Fahrdiensts kümmert und mit den Radio7 Drachenkindern, die das Team mit einer Spende von 15.000 Euro unterstützen, ist ein Projekt entstanden, das den Jungendlichen über das ganze Jahr gesehen mehr als 40 Trainingseinheiten ermöglicht. Im weiteren Verlauf des Schuljahrs sind darüber hinaus auch Wettkämpfe geplant.
„Mich hat das Projekt schon in seiner Planungsphase überzeugt und ich muss dem Club ein großes Kompliment für die Umsetzung machen“, sagt Ursula Schuh-
macher als Leiterin der Radio 7 Drachenkinder. Karsten Zanor (Stellv. Geschäftsführer der Lebenshilfe Donau-Iller e.V.) ergänzt: „Anfänglich gab es bei uns Bedenken, wie sich die Idee konkret umsetzen lässt. Mittlerweile sind alle Mitarbeiter begeistert, weil sie sehen, wie viel Spaß es den Kindern macht und wie dadurch auch ihr Selbstbewusstsein gestärkt wird.“
Fotos: BBU 01